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Montag, 22. November 2010

Kann man streiten lernen?


Heutzutage setzen sich viele Paare gar nicht mehr mit diesem Thema auseinander. Nach immer wiederkehrenden Auseinandersetzungen über Finanzen, Beruf, Kinder, Sex usw. wird sich häufig, wenn nicht äußerlich, so doch innerlich von einander verabschiedet. Und dann lässt man es einfach. Bringt ja doch nichts. Außerdem, eine Trennung ist ja nichts Besonderes mehr.
Sich konstruktiv mit dem Partner auseinander zu setzen, gemeinsam eine Lösung zu finden, sich fair zu verhalten, wenn unterschiedliche Ansichten, Verletzungen und verschiedene Werte aufeinander prallen. Meistens ist ein Streit destruktiv, also... zerstörend. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Viele ziehen sich dann zurück, fühlen sich einsam. Manche finden kein Ende und fühlen nach so einem Streit völlig leer. Oder aber man wird beleidigend, vorwurfsvoll, verletzt bewusst und es fliegen sogar Teller, bei manchen ufert es in Gewalt aus.
Es gibt unterschiedliche Phänomene die sich dort ausleben, es gibt die Schweiger, die Schläger, die Oberlehrer, die Tester (gern mal weiblich), die Rechthaber,die Manipulateure, die Selbstverliebten, die Monologvertreter, die Diskussionsabwürger (sieh gehen)... usw. Doch ob männlich oder weiblich, all diese Beispiele führen ins nichts, oder noch schlimmer, zur Trennung. Wenn zu den persönlichen Konflikten auch noch soziale (heißt finanzielle Probleme, Arbeitslosigkeit oder die Schwiegermutter) hinzu kommt, dann braucht es nur noch ein falsches Wort und es eskaliert. Für die Enttäuschung die jeder in sich spürt, wird der Andere verantwortlich gemacht und es wird aggressiv..
Doch was tun?
Schon die Wortwahl ist wichtig. (Immer, Du hast aber..., nieee...) Sätze die so beginnen, äußern meist unsachliche , verletzende Kritik.
Wer im Streit sarkastisch oder zynisch wird, oder wohl möglich gezielt verletzt mit Anvertrautem, hat persönliche Probleme, die er/sie schon lange mit sich trägt. Verachtung gibt es in einer funktionierenden Partnerschaft nicht.
Sich immer nur verteidigen mit.. "ja, aber das stimmt gar nicht", oder "so habe ich das nicht gemeint", geht nicht auf den Partner ein.
Wer einfach nur mauert, zeigt dadurch ganz klar sein Desinteresse.
Die Aufgabe der Worte "wir" und "uns", weißt auf Kompromisslosigkeit und Rücksichtslosigkeit hin (Macht).
"Gerechtes" Streiten ist nur zwischen Paaren möglich, die sich grundsätzlich vertrauen, respektieren und achten, ansonsten liegt der Konflikt nicht im Streit sondern in der Beziehung an sich.
Stellen Sie Regeln auf:
Zieht eine Gewitterwolke auf, wenn Alkohol getrunken wurde, dann sollte man auf keinen Fall weiter auf das Thema eingehen und absprechen, es am nächsten Tag zu besprechen. (Alkohol enthemmt, fördert manchmal die Gewaltbereitschaft).
Versuche nicht aus einer Mücke, den berühmten Elefanten zu machen. Also, achte auf die Verhältnismäßigkeit.
Es sollte nicht darum gehen, wer "Schuld" hat. Das verhindert die Lösung eines Problems.
Probleme frühzeitig ansprechen, dass verhindert das Hochschaukeln der Problematik.
Dränge den Partner nicht in eine "Ecke". Oft ist Einer emotionaler und der Andere vermeintlich sachlich. Doch so kommt man zu keiner gemeinsamen Strategie.
Worum geht es bei dem Streit? Bei dem Thema bleiben, nicht abschweifen und sozusagen verschiedene Kriegsschauplätze "bespringen". Das eskaliert nur, birgt ebenfalls kein Lösungspotential.
Jeder Streit sollte auch ein Ende haben. Wenn die Argumente ausgetauscht sind (beidseitig), wäre kurzfristig eine räumliche Trennung (spazieren gehen), angebracht. So kann jeder überlegen, wie die Lösung aussehen könnte, ohne dass der Disput wieder in einem Teufelskreis rotiert.
Aktuelle Probleme sollten aktuell besprochen werden, ohne dass man immer in die Zeitmaschine springt und aus der Vergangenheit Geschosse abschießt. Da fehlen dann wohl die Argumente zum aktuellen Problem und destruktiv.
Es geht nicht ums siegen!
Das Beenden eines Streites sollte man "anzeigen"... zB. durch eine Umarmung, ein gemeinsames Kaffee trinken, ein Glas Wein.
All diese Regeln setzen natürlich die Wertschätzung und den Respekt vor seinem Partner voraus. Sollten Sie hier den Kopf schütteln und denken, "Unmöglich", ja dann ist die Konfliktsituation in dieser "Beziehung" im Grundsatz gegeben und stellt sie somit in Frage.
Heutzutage gibt es so viele Belastungspunkte für eine Beziehung, verlieren Sie Ihren Partner nicht unterwegs. Schauen Sie ihm/ihr öfter mal ein wenig länger in die Augen, nehmen Sie sie/ihn einfach in den Arm, sagen Sie ihm/ihr das Sie sie/ihn lieben. Das tun Sie doch, oder warum sind sie mit diesem Menschen zusammen?
Wenn das nicht der Fall ist, dann sind die Beweggründe auf jeden Fall falsch und zwar für Beide.

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